Donnerstag, 17 April 2025 16:26

Motoröl richtig wählen - Worauf Autofahrer wirklich achten sollten

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Ölflaschen Ölflaschen freepik.com

Die Wahl des richtigen Motoröls ist für viele Autofahrer ein lästiges Thema, das oft erst bei der nächsten Wartung oder beim Aufleuchten der Ölkontrollleuchte ins Bewusstsein rückt. Dabei ist die regelmäßige Kontrolle und Auswahl eines passenden Öls entscheidend für die Lebensdauer, Effizienz und Zuverlässigkeit eines Motors – unabhängig davon, ob man ein neues Fahrzeug fährt oder einen älteren Wagen in Schuss halten möchte.

Warum ist Motoröl so wichtig?

Motoröl übernimmt mehrere zentrale Aufgaben: Es schmiert bewegliche Teile, verhindert Reibung und Verschleiß, kühlt den Motor, schützt vor Korrosion und transportiert Schmutzpartikel zum Ölfilter. Ohne das richtige Öl kann ein Motor innerhalb kurzer Zeit schwer beschädigt werden – mit enormen Kosten für Reparatur oder Austausch.

Die wichtigsten Ölarten im Überblick

Motoröle werden grob in drei Kategorien eingeteilt: mineralische, teilsynthetische und vollsynthetische Öle.

  • Mineralisches Öl ist die günstigste Variante, eignet sich jedoch meist nur für ältere Fahrzeuge oder bei niedrigen Anforderungen.

  • Teilsynthetisches Öl bietet einen guten Kompromiss zwischen Preis und Leistung.

  • Vollsynthetisches Öl garantiert die höchste Qualität, Leistungsfähigkeit bei extremen Temperaturen und lange Wechselintervalle – besonders bei modernen Motoren die erste Wahl.

Was bedeuten 0W20 oder 0W30?

Beim Blick auf das Etikett vieler Ölflaschen stößt man auf Kombinationen wie 0W20 oder 0W30. Diese Zahlen geben die Viskosität des Öls an – also wie dickflüssig es bei bestimmten Temperaturen ist.

  • Die Zahl vor dem „W“ steht für die Fließfähigkeit bei Kälte (Winter).

  • Die Zahl nach dem „W“ beschreibt die Viskosität bei Betriebstemperatur.

0W20 ist also besonders dünnflüssig – ideal für sehr niedrige Temperaturen und eine schnelle Schmierung beim Kaltstart. 0W30 ist bei Wärme etwas dickflüssiger und bietet dadurch einen besseren Hitzeschutz, was insbesondere bei hohen Belastungen oder Autobahnfahrten von Vorteil sein kann.

Die Frage, welches Öl besser ist – 0W20 oder 0W30 – hängt vom jeweiligen Fahrzeug, dem Motorentyp und dem Einsatzzweck ab. Moderne Motoren, insbesondere solche mit Start-Stopp-Systemen oder Hybridtechnik, profitieren oft von 0W20, während 0W30 einen Kompromiss zwischen Effizienz und Schutz darstellt.

Die Bedeutung von Herstellervorgaben

Es reicht nicht aus, einfach irgendein Öl auszuwählen – vielmehr sollten Autofahrer stets auf die Herstellerfreigaben achten. Diese geben an, welche Spezifikationen und Normen das Öl erfüllen muss. Typische Bezeichnungen sind etwa VW 504 00/507 00, BMW Longlife-04 oder Mercedes MB 229.51.

Ein Öl kann noch so hochwertig sein – wenn es nicht zur Spezifikation des Motors passt, kann es zu erhöhtem Verschleiß oder sogar Schäden kommen.

Bestes 5W-30 Motoröl – immer noch ein Favorit?

Trotz neuer Entwicklungen bei Leichtlaufölen bleibt das bestes 5W-30 Motoröl ein echter Dauerbrenner unter Autofahrern. Es ist vielseitig einsetzbar, bietet eine gute Kaltstartleistung und bleibt bei hohen Temperaturen stabil.

Viele Marken bieten mittlerweile hochwertige 5W-30 Öle an, die sowohl für Benzin- als auch Dieselmotoren geeignet sind. Besonders beliebt sind Produkte von Herstellern wie Liqui Moly, Mobil 1, Castrol oder Shell. Wichtig ist auch hier: Auf die Freigaben und Qualitätszertifikate achten – nicht jedes 5W-30 Öl ist gleich gut.

Häufige Fehler beim Ölwechsel

Ob selbst gewechselt oder in der Werkstatt gemacht – beim Ölwechsel gibt es einige Fehler, die Autofahrer vermeiden sollten:

  • Falsche Ölviskosität: Auch wenn 0W20 oder 0W30 empfohlen werden, greifen manche aus Unwissenheit zu einem anderen Öltyp.

  • Nicht regelmäßig wechseln: Wer das Öl zu lange im Motor lässt, riskiert Ablagerungen und Leistungsverlust.

  • Nicht den Ölfilter tauschen: Bei jedem Ölwechsel gehört auch ein neuer Filter dazu – sonst macht der ganze Wechsel wenig Sinn.

  • Zu wenig oder zu viel Öl: Beides kann dem Motor schaden – die Kontrolle mit dem Messstab ist Pflicht.

Motoröl im Onlinehandel kaufen – worauf achten?

Immer mehr Autofahrer bestellen ihr Motoröl online – oft günstiger als beim Fachhändler oder in der Werkstatt. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Leider sind auch Fälschungen im Umlauf, vor allem bei bekannten Markenprodukten.

Tipps für den Onlinekauf:

  • Nur bei seriösen Händlern bestellen.

  • Auf Originalverpackung, Sicherheitsverschlüsse und Chargennummer achten.

  • Bewertungen anderer Käufer lesen.

  • Bei zu günstigen Preisen skeptisch sein.

Nachhaltigkeit - Gibt es umweltfreundliches Motoröl?

Auch bei Motorölen setzt sich langsam ein Umdenken durch. Einige Hersteller bieten bereits biologisch abbaubare Öle an, die auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Diese sind vor allem in der Landwirtschaft oder bei umweltrelevanten Einsätzen (z. B. Forstwirtschaft) interessant.

Für den normalen Pkw-Fahrer lohnt es sich, auf Longlife-Öle mit verlängerten Wechselintervallen zu setzen – das spart Ressourcen und reduziert den Ölverbrauch insgesamt.

Nicht irgendein Öl – das richtige Öl!

Wer seinen Motor liebt, sollte bei der Ölwahl nicht sparen. Ob 0W20 oder 0W30, ob bestes 5W-30 Motoröl oder ein anderes Produkt – entscheidend ist, dass das Öl zu den Anforderungen des Motors und dem individuellen Fahrverhalten passt.

Regelmäßige Kontrolle, hochwertige Produkte und das Beachten der Herstellervorgaben zahlen sich langfristig aus – nicht nur in Form eines zuverlässigen Motors, sondern auch durch geringeren Verbrauch und weniger Werkstattbesuche.