Dienstag, 03 Juni 2025 11:47

DHL-Streik in Leipzig lähmt Luftfracht

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Streik bei DHL in Leipzig legt Luftfracht lahm Streik bei DHL in Leipzig legt Luftfracht lahm pixabay/Foto illustrativ

Seit Mitte April herrscht Unruhe am DHL-Hub am Flughafen Leipzig/Halle. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten erneut zu einem Streik aufgerufen. Die Maßnahme betrifft rund 6.000 Mitarbeiter des Luftfrachtdrehkreuzes. Ein Sprecher bestätigte, dass die Mehrheit für den befristeten Ausstand gestimmt habe. Die Arbeitsniederlegung begann am Mittwochabend um 18.00 Uhr und soll mindestens bis in die Nacht auf Freitag andauern.

Inhaltsverzeichnis:

DHL-Hub Leipzig als zentrales Frachtzentrum

Das Luftfrachtdrehkreuz in Leipzig ist laut Unternehmensangaben das wichtigste DHL-Zentrum im weltweiten Netzwerk. Von hier aus wird internationale Expressfracht koordiniert. Obwohl die nationalen Paketdienste nicht direkt betroffen sind, könnte es zu erheblichen Verzögerungen im globalen Warenfluss kommen. Um kritische Transporte wie Blutkonserven und Medikamente zu gewährleisten, werden vor dem Ausstand Notdienste organisiert. Hintergrund der Streiks ist ein Tarifkonflikt. Ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 12 Prozent sowie eine Anpassung der Ausbildungsvergütung. Der angestrebte Tarifvertrag soll eine Laufzeit von zwölf Monaten haben. Bereits die zweite Verhandlungsrunde blieb ergebnislos.

DHL nennt Forderungen unrealistisch

Der Konzern lehnt die Forderungen als überzogen ab. Dirk Heinrichs, Sprecher des Unternehmens, verwies auf die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland sowie globale Unsicherheiten. Nach Angaben des Unternehmens sei der Spielraum für Lohnerhöhungen derzeit stark eingeschränkt.

Trotz der angespannten Lage bemüht sich DHL, die Folgen des Arbeitskampfs einzugrenzen. Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Betriebs während des Streiks sind in Vorbereitung. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mittwoch und Donnerstag der kommenden Woche angesetzt. Die Hoffnung auf eine Einigung bleibt, jedoch sind die Fronten derzeit verhärtet.

Zentrale Fakten im Überblick

  • Arbeitsniederlegung betrifft Luftfrachtzentrum Leipzig.
  • Streikzeitraum: Mittwochabend bis mindestens Freitagmorgen.
  • Forderung: 12 % mehr Lohn und Ausbildungsvergütung.
  • DHL lehnt Forderung als wirtschaftlich nicht tragbar ab.
  • Nationale Paketdienste sind nicht betroffen.
  • Notdienste für kritische Fracht werden organisiert.

Der Tarifstreit bei DHL entwickelt sich zu einem zentralen Konfliktfall der deutschen Logistikbranche. Die kommenden Tage werden zeigen, ob eine Einigung erzielt werden kann oder sich der Arbeitskampf ausweitet.

Quelle: TAG24, www.extratimeout.com/de