Donnerstag, 08 Mai 2025 12:00

Polizeieinsatz rund um Spiel in Halle sorgt weiter für Diskussionen

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Polizeieinsatz beim Spiel Hallescher FC vs. BSG Chemie Leipzig Polizeieinsatz beim Spiel Hallescher FC vs. BSG Chemie Leipzig pixabay/Foto illustrativ

Knapp zwei Wochen nach dem Regionalligaspiel zwischen dem Halleschen FC und der BSG Chemie Leipzig bleibt der Polizeieinsatz ein Thema. Die Bundespolizei widerspricht den Vorwürfen des sächsischen Vereins deutlich. Laut Chemie Leipzig sei der Einsatz unverhältnismäßig gewesen, besonders bei der An- und Abreise der Gästefans. Die Beamten hingegen sehen kein Fehlverhalten.

Inhaltsverzeichnis:

Bundespolizei widerspricht BSG Chemie Leipzig

Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg bestätigte, dass die von Chemie Leipzig erhobenen Anschuldigungen „in keinster Weise“ belegbar seien. Der Verein hatte erklärt, dass 263 Fans am Hauptbahnhof Halle (Saale) durchsucht wurden. Dabei soll es auch zu entwürdigenden Maßnahmen gegenüber weiblichen Anhängern gekommen sein. Der Klub sprach von Durchsuchungen im Intimbereich.

Diese Darstellung wiesen die Beamten entschieden zurück. Sie erklärten, dass es keine Hinweise auf unangemessenes Verhalten durch Einsatzkräfte gebe. Es sei jedoch verbotene Pyrotechnik und eine Sturmhaube gefunden worden. Ein Messer wurde bei den Kontrollen nicht entdeckt.

Verletzte Polizisten und Straftaten bei Anreise

Auch das Verhalten der Fans steht im Mittelpunkt. Die Polizei meldete mehrere Straftaten im Umfeld des Spiels. Zwei Beamte wurden verletzt, ein dritter bekam Blut ins Gesicht und in den Mund. Der Vorwurf der Aggressivität wurde ebenfalls entkräftet – die Einsatzleitung betonte stattdessen, dass die Lage durch Fanverhalten eskalierte.

Die Situation vor Ort war angespannt. Laut Polizei kam es bereits vor dem Spiel zu Provokationen. Chemie Leipzig hatte die Beamten beschuldigt, unnötig hart aufgetreten zu sein. Die Polizei erklärte dazu, dass Maßnahmen im Rahmen gesetzlicher Vorschriften erfolgt seien.

Kommunikationsversuche blieben erfolglos

Der Verein kritisierte außerdem die ablehnende Haltung gegenüber Gesprächen mit Fanprojekten und Fananwälten. Angeblich wurden diese Bemühungen mit „lapidaren Bemerkungen“ zurückgewiesen. Die Bundespolizei erklärte, dass keine Erkenntnisse über solche Angebote vorlägen.

Die Kommunikation scheint somit auf beiden Seiten nicht funktioniert zu haben. Der Konflikt spiegelt sich nicht nur in der Nachbereitung, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung des Einsatzes wider. Klar ist: Eine gemeinsame Aufarbeitung der Vorfälle fand bislang nicht statt.

Letzte Auswärtsspiele als Bewährungsprobe

Für die BSG Chemie Leipzig stehen nun noch zwei Auswärtsspiele in Zwickau und Erfurt an. Diese Partien gelten auch als Gradmesser für das Verhalten der Fans. Die Saison geht ihrem Ende entgegen. Der Meister der Regionalliga Nordost bestreitet zwei Aufstiegsspiele gegen den Titelträger der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Bis zu vier Absteiger aus der 3. Liga könnten die Anzahl der Aufsteiger beeinflussen.

Die Hoffnung bleibt, dass die letzten Begegnungen ruhiger verlaufen. Denn die Diskussionen über das Spiel in Halle haben Spuren hinterlassen – bei Fans, Verein und Polizei.

Quelle: TAG24, www.extratimeout.com/de