Donnerstag, 24 April 2025 15:54

Prozessbeginn nach tödlicher Messerattacke in Leipzig

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Strafprozess Strafprozess pixabay/Foto illustrativ

Ein Jahr nach dem gewaltsamen Vorfall auf der Eisenbahnstraße beginnt am kommenden Mittwoch der Strafprozess gegen einen 41-jährigen Mann. Die Staatsanwaltschaft Leipzig klagt ihn wegen Totschlags an. Die Tat ereignete sich in der Nacht zum 29. Juni 2024 im Leipziger Osten. Das Opfer, ein 48-jähriger libyscher Staatsbürger, überlebte die schweren Verletzungen nicht.

Inhaltsverzeichnis:

Tatnacht auf der Eisenbahnstraße

Nach Erkenntnissen der Ermittler griff der Angeklagte den Mann gegen 1 Uhr nachts mit einem Messer an. Der Angriff ereignete sich auf der Eisenbahnstraße, einem bekannten Brennpunkt im Osten der Stadt. Das Opfer erlitt mehrere Stichverletzungen im Rücken und am Kopf. Trotz einer sofort eingeleiteten Notoperation kam der Mann nicht mehr zu Bewusstsein. Er verstarb im Dezember 2024, fünf Monate nach der Attacke.

Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter, einen türkischen Staatsbürger, noch am Tatort festnehmen. Seitdem befindet sich der Mann in Untersuchungshaft. Die genauen Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie im Rahmen des Prozesses aufgeklärt werden.

Sicherheitslage im Leipziger Osten

Die Eisenbahnstraße gilt seit Jahren als polizeilicher Schwerpunkt in Leipzig. Immer wieder kommt es dort zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Bereits Mitte Mai 2024 wurde die Polizei nach einer Massenschlägerei mit Macheten alarmiert. Die Straße ist offiziell eine Waffenverbotszone.

Trotz verstärkter Kontrollen und regelmäßiger Polizeipräsenz bleibt die Lage angespannt. Das Viertel steht seit Langem unter besonderer Beobachtung der Sicherheitsbehörden. Auch angrenzende Straßen sind häufig Schauplatz von Übergriffen.

Prozess mit 15 Verhandlungsterminen

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter beginnt am 30. April 2025 vor dem Landgericht Leipzig. Insgesamt sind 15 Verhandlungstage angesetzt. Das Gericht will die genauen Umstände der Tat untersuchen. Zeugen, Sachverständige und Ermittler sollen dazu gehört werden.

Der Ausgang des Prozesses bleibt offen. Das Gericht muss klären, ob es sich um Totschlag oder möglicherweise um Mord handelt. Auch ein mögliches Motiv steht noch nicht fest. Die Urteilsverkündung wird voraussichtlich im August erfolgen.

Übersicht der wichtigsten Fakten

  • Tatzeitpunkt: 29. Juni 2024, gegen 1 Uhr nachts
  • Tatort: Eisenbahnstraße in Leipzig
  • Opfer: 48-jähriger Mann aus Libyen
  • Tatverdächtiger: 41 Jahre alt, türkischer Staatsbürger
  • Todeszeitpunkt: Dezember 2024, nach fünf Monaten im Koma
  • Prozessbeginn: 30. April 2025
  • Verhandlungstage: 15 Termine bis August

Die öffentliche Aufmerksamkeit für den Fall ist hoch, da die Eisenbahnstraße bereits in der Vergangenheit durch zahlreiche Gewalttaten aufgefallen ist. Die Sicherheitslage dort wird durch diesen Fall erneut in den Fokus gerückt.

Quelle: MDR, www.24hours-news.net/de/