Donnerstag, 01 Mai 2025 16:00

Tödlicher Angriff in Leipzig - Prozessbeginn gegen 42-Jährigen

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Prozessbeginn in Leipzig Prozessbeginn in Leipzig pixabay/Foto illustrativ

Ein Mann ist tot, ein anderer steht vor Gericht. Am Landgericht Leipzig begann nun der Prozess gegen einen 42-Jährigen, der im Sommer 2024 auf der Eisenbahnstraße einen Mann mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben soll. Der Angeklagte spricht von Notwehr. Die Ermittlungen dauern an.

Inhaltsverzeichnis:

Hintergrund der Tat in der Eisenbahnstraße

Am 29. Juni 2024 wurde ein 48-jähriger Mann vor einer Shishabar in Leipzig schwer verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 42-Jähriger, soll ihn mit einem Messer attackiert haben. Der Angriff ereignete sich in der Nacht, laut Polizei kurz nach Mitternacht. Einen Tag später stellte sich der Tatverdächtige selbst der Polizei. Er führte die Beamten zur mutmaßlichen Tatwaffe.

Die Rechtsanwältin des Angeklagten teilte mit, ihr Mandant sehe sein Handeln als Notwehr. Weitere Aussagen sollen im Laufe des Prozesses folgen. Der Verletzte wurde nach dem Angriff notoperiert, erlitt jedoch mehrere Schlaganfälle und fiel ins Koma. Am 17. Dezember 2024 verstarb der Mann, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Leipzigs Osten unter besonderer Beobachtung

Die Eisenbahnstraße ist bereits seit Jahren als Waffenverbotszone ausgewiesen. Trotz dieser Maßnahme kommt es dort regelmäßig zu Gewalttaten. Immer wieder werden dort gefährliche Zwischenfälle gemeldet. Allein im Mai 2024 kam es in der Umgebung zu einer Massenschlägerei, nachdem eine Person mit einer Machete angegriffen wurde.

Das Umfeld gilt laut Polizei als Brennpunkt für Konflikte. Der aktuelle Fall unterstreicht die Brisanz der Lage. Die Ermittler prüfen, ob der Vorfall mit früheren Auseinandersetzungen im Viertel in Zusammenhang steht. Offizielle Stellungnahmen dazu gibt es bislang nicht.

Prozessverlauf und weitere Termine

Zum Prozessauftakt blieb der Angeklagte weitgehend schweigsam. Seine Verteidigerin kündigte an, dass eine ausführliche Einlassung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll. Das Landgericht Leipzig hat bisher 14 weitere Verhandlungstage bis August angesetzt. In dieser Zeit sollen Zeugen gehört und Beweise gesichtet werden.

Ziel ist es, die Hintergründe der Tat vollständig zu klären. Die Staatsanwaltschaft will herausfinden, was genau in der Nacht zum 29. Juni geschah. Auch mögliche Motive und die Vorgeschichte der Beteiligten sollen geprüft werden.

Bisher bleibt unklar, was zur Eskalation führte. Die Ermittlungen laufen weiter. Ob der Angeklagte aus Notwehr handelte, wird nun vor Gericht geprüft. Der Ausgang des Verfahrens ist offen.

Quelle: MDR, www.360edumobi.com/de