Ein neuer Fall im Landkreis Leipzig
Der erste bestätigte Fall der Blauzungenkrankheit im Landkreis Leipzig wurde kürzlich bekanntgegeben. Nach Angaben des Landratsamtes Borna wurde ein Rind in einer Tierhaltung im Kreis mit dem Virus infiziert. Dieser Fall folgt auf zwei zuvor bestätigte Infektionen im Vogtlandkreis und bestätigt die fortschreitende Ausbreitung der Krankheit in der Region. Die Blauzungenkrankheit ist anzeigepflichtig, was bedeutet, dass benachbarte Landkreise und Regionen unverzüglich über bestätigte Fälle informiert werden müssen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Epidemiologische Lage
Laut dem Friedrich-Loeffler-Institut sind seit Anfang Juli 2024 deutschlandweit mehr als 3.500 Fälle der Blauzungenkrankheit festgestellt worden (Stand: 16. August). Die Tierseuche breitet sich seit 2023 von den Niederlanden ostwärts aus und hat bereits Länder wie Sachsen-Anhalt und Thüringen erreicht. Die Krankheit wird durch kleine Stechmücken, sogenannte Gnitzen, übertragen, die besonders bei warmem Sommerwetter aktiv sind. Diese Mücken spielen eine entscheidende Rolle bei der Übertragung des Virus, was die Bekämpfung der Krankheit besonders herausfordernd macht.
Gefährdungspotenzial für Wiederkäuer - Symptome und Folgen
Besonders empfänglich für das Blauzungenvirus sind Wiederkäuer wie Rinder, Schafe und Ziegen. Betroffene Tiere zeigen häufig Symptome wie Appetitlosigkeit, einen Rückgang der Milchproduktion und Fieber. In schweren Fällen kann die Krankheit tödlich verlaufen. Obwohl die Blauzungenkrankheit für Menschen ungefährlich ist, stellt sie eine erhebliche Bedrohung für landwirtschaftliche Tierbestände dar. Die wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen Landwirte können verheerend sein, insbesondere wenn infizierte Tiere sterben oder stark in ihrer Leistung eingeschränkt werden.
Maßnahmen zur Eindämmung - Aufruf zur Wachsamkeit
Angesichts der Ausbreitung der Krankheit hat Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) bereits Anfang August Tierhalter dazu aufgefordert, ihre Bestände aufmerksam zu beobachten und bei Verdacht sofort das Veterinäramt zu informieren. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu verhindern und die Bestände zu schützen. Tierhalter sollten besonders in den Sommermonaten verstärkt auf Anzeichen der Krankheit achten und bei den ersten Symptomen unverzüglich handeln.
Quelle: Tagesschau