Dienstag, 05 November 2024 20:18

Acht rechtsextreme „Sächsische Separatisten“ in Sachsen festgenommen

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Polizei Polizei pixabay / Foto illustrativ

Am Dienstag wurden in der Nähe von Leipzig und Dresden acht mutmaßliche Mitglieder der rechtsextremistischen Gruppe „Sächsische Separatisten“ festgenommen. Die Gruppe soll einen gewaltsamen Umsturz vorbereitet haben, um ein an den Nationalsozialismus angelehntes Staatswesen in Sachsen zu etablieren. Zu den Festgenommenen gehört auch der AfD-Kommunalpolitiker Kurt Hättasch aus Grimma, der bei seiner Festnahme durch die Polizei verletzt wurde.

Inhaltsverzeichnis:

Festnahme von AfD-Politiker Kurt Hättasch

Am Dienstagmorgen trat der Grimmaer AfD-Kommunalpolitiker Kurt Hättasch den Sicherheitskräften mit einer Langwaffe entgegen, was laut Sicherheitskreisen zu Warnschüssen durch die Polizei führte. Der Politiker erlitt dabei eine Verletzung am Kiefer und musste operiert werden. Die genauen Umstände der Verletzung sind unklar, und es bleibt offen, ob Hättasch durch ein Projektil verletzt wurde oder aufgrund eines Sturzes Schaden nahm. Schwer bewaffnete Polizisten bewachten das Universitätsklinikum in Leipzig, wo Hättasch medizinisch versorgt wurde. Hättasch ist Mitglied des Stadtrats in Grimma und Schatzmeister der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ in Sachsen. Auch ein weiterer Verdächtiger, Kevin R., engagiert sich in der Kommunalpolitik der AfD und vertrat Hättasch bei Sitzungen in Grimma.

Hintergrund der „Sächsischen Separatisten“

Die Generalbundesanwaltschaft wirft den Festgenommenen vor, seit November 2020 einer militanten Vereinigung namens „Sächsische Separatisten“ anzugehören. Die Gruppe besteht aus etwa 15 bis 20 Personen, die eine rassistische, antisemitische und apokalyptische Ideologie vertreten. Sie lehnen die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland ab und glauben an den baldigen gesellschaftlichen Zusammenbruch. Die Gruppe plante angeblich, Gebiete in Sachsen und eventuell auch in anderen ostdeutschen Regionen zu erobern und dort ein totalitäres Regime zu errichten. Unerwünschte Bevölkerungsgruppen sollten dabei gewaltsam entfernt werden.

Razzien und Einsatz von Spezialkräften

Bei den Festnahmen wurden gleichzeitig 20 Objekte durchsucht, darunter Wohnungen in Leipzig, Dresden und weiteren Orten. Über 450 Sicherheitskräfte, darunter das Landes- und Bundeskriminalamt sowie die Spezialeinheit GSG9 der Bundespolizei, waren im Einsatz. Auch in Brandis und Grimma führten die Behörden umfangreiche Razzien durch. In diesen Ortschaften wurde ein schwer gepanzertes Spezialfahrzeug, der „Survivor“, eingesetzt. Zusätzlich fanden Durchsuchungen in Wien und Krems-Land in Österreich statt, die sich teilweise auch auf Räume unbeteiligter Personen erstreckten.

Konsequenzen und Reaktionen

Die Bundesanwaltschaft bestätigte, dass zwei der festgenommenen Verdächtigen bereits in Untersuchungshaft genommen wurden. Im Laufe des Abends sollten weitere Verdächtige dem Haftrichter in Karlsruhe vorgeführt werden. Die AfD Sachsen wies jede Verbindung zur „Sächsischen Separatisten“-Gruppe entschieden zurück und betonte, dass die Partei fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehe. AfD-Sprecher Andreas Harlaß kündigte an, bei einer Bestätigung der Vorwürfe einen sofortigen Parteiausschluss der involvierten Mitglieder zu beantragen. Auch der Bundesvorsitzende der AfD, Tino Chrupalla, zeigte sich „schockiert“ und betonte, dass Personen, die eine derartige Ideologie vertreten, weder in der AfD noch in der „Jungen Alternative“ willkommen seien.

Quelle: www.milekcorp.com/de,saechsische.de