Inhaltsverzeichnis:
- Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Euro geplant
- Personalabbau als zentrale Maßnahme
- Trotz Sparmaßnahmen - 800 Millionen Euro für Investitionen
- Haushaltsgenehmigung bis Juni erwartet
Einsparungen in Höhe von 100 Millionen Euro geplant
Die finanzielle Lage Leipzigs ist angespannt. Für das Jahr 2025 fehlen 18 Millionen Euro, während 2026 ein Defizit von 43 Millionen Euro erwartet wird. Insgesamt liegt der Haushaltsetat bei über 5 Milliarden Euro, wobei für beide Jahre Ausgaben von je 2,6 Milliarden Euro vorgesehen sind. Um die Genehmigung durch die Landesdirektion Sachsen zu erhalten, hat die Stadt ein freiwilliges Haushaltssicherungskonzept beschlossen.
Dieses Konzept sieht vor, innerhalb von drei Jahren 100 Millionen Euro einzusparen. Finanzbürgermeister Torsten Bonew (CDU) betont, dass steigende Tarif- und Energiekosten zusätzliche Herausforderungen mit sich bringen. Konkrete Maßnahmen zur Haushaltskonsolidierung wurden bislang nicht genannt, jedoch sind Einsparungen in nahezu allen Bereichen möglich.
Personalabbau als zentrale Maßnahme
Ein wesentlicher Faktor der Sparmaßnahmen betrifft das städtische Personal. Bis 2027 sollen rund 500 Stellen wegfallen. Dies soll vor allem durch natürliche Fluktuation und interne Umstrukturierungen erfolgen. Neueinstellungen werden nur begrenzt vorgenommen, während frei werdende Positionen durch interne Umschichtungen besetzt werden. Bonew versichert, dass keine betriebsbedingten Kündigungen geplant sind.
Die hohen Personalkosten waren bereits im vorherigen Haushalt ein zentraler Ausgabenpunkt. Neben steigenden Energie- und Sachkosten sind sie einer der Hauptgründe für das hohe Defizit. Die Stadtverwaltung sieht sich daher gezwungen, in diesem Bereich anzusetzen, um langfristig finanzielle Stabilität zu gewährleisten.
Trotz Sparmaßnahmen - 800 Millionen Euro für Investitionen
Trotz der notwendigen Einsparungen hält Leipzig an wichtigen Investitionen fest. In den kommenden zwei Jahren sollen insgesamt 800 Millionen Euro in verschiedene Projekte fließen. Besonders der Bildungssektor sowie die Infrastruktur profitieren von den geplanten Ausgaben. Dazu gehören:
- Neubau einer Sporthalle in Böhlitz-Ehrenberg – 15 Millionen Euro
- Sanierung der Oberschule Paunsdorf – 14 Millionen Euro
- Modernisierung der Georg-Schwarz-Straßenbrücke – 15 Millionen Euro
- Erweiterung des Elstermühlgrabens und des Stadthafens – 13 Millionen Euro
Auch das Naturkundemuseum erhält zusätzliche Finanzmittel. Die Stadt will damit die kulturelle Infrastruktur stärken und langfristig die Attraktivität Leipzigs erhalten.
Haushaltsgenehmigung bis Juni erwartet
Obwohl es sich um den ersten Sparhaushalt seit 20 Jahren handelt, betrachtet Bonew die Finanzlage Leipzigs als solide. Im Vergleich zu Städten wie Dresden und Chemnitz sei das Defizit überschaubar. Er zeigt sich zuversichtlich, dass die Landesdirektion Sachsen den Haushalt bis Juni genehmigen wird. Gespräche mit den zuständigen Behörden laufen bereits, um die geplanten Maßnahmen und Einsparungen zu erklären.
Die kommenden Jahre werden für Leipzig finanziell herausfordernd. Die Stadt muss den Spagat zwischen Einsparungen und notwendigen Investitionen meistern. Wie erfolgreich dieser Balanceakt gelingt, wird sich in den nächsten Monaten zeigen.
Quelle: mdr.de, www.360edumobi.com/de