Donnerstag, 06 März 2025 14:27

Mordprozess - Marcus K. präsentiert überraschende Version der Tat

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Mordprozess Mordprozess pixabay/Foto illustrativ

Eine unerwartete Wende im Prozess um den Mord an Jessica S. (†30). Der wegen heimtückischen Mordes angeklagte Marcus K. (41) hat sich erstmals geäußert. In seiner vorbereiteten Erklärung stellt er sich selbst als Opfer dar. Laut seiner Aussage sei es zu einem Kampf gekommen, bei dem das spätere Opfer ihn mit einem Messer angegriffen habe. Der Vorfall sei eine Mischung aus Notwehr und Unfall gewesen.

Inhaltsverzeichnis:

Marcus K. beschreibt eine alternative Tatversion

In seiner schriftlich vorbereiteten Erklärung, die er mit brüchiger Stimme vorlas, schilderte der Angeklagte detailliert die Geschehnisse des Vortags. Anschließend präsentierte er eine Version der Tat, die sich stark von der Anklageschrift unterscheidet.

Während die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass Marcus K. kurz nach Mitternacht seine schlafende Ex-Partnerin heimtückisch erstach, behauptet er, erst gegen 6 Uhr morgens aufgewacht zu sein. Jessica S. habe demnach auf der Couch gesessen und abfällige Bemerkungen gemacht. Unter anderem soll sie gesagt haben, dass er als Mann nicht mehr „funktioniere“ und dass er besser bei einem Motorradunfall, den er Wochen zuvor erlitt, gestorben wäre.

Behauptung eines Angriffs mit einem Messer

Laut seiner Aussage soll Jessica S. plötzlich ein Messer unter der Decke hervorgezogen und auf ihn gerichtet haben. Er habe daraufhin reflexartig reagiert und ihre Arme ergriffen. Dabei sei es angeblich passiert, dass Jessica S. am Hals getroffen wurde. Danach habe sie sich das Messer selbst aus der Wunde gezogen und sei zusammengebrochen.

Diese Version steht im Widerspruch zu den Erkenntnissen der Rechtsmedizin. Gerichtsmediziner stellten keine Hinweise auf einen Kampf fest. Zudem blieb das angeblich benutzte Messer bis heute spurlos verschwunden.

Reaktion des Gerichts und emotionaler Ausbruch des Angeklagten

Während der Verhandlung wich Marcus K. Fragen zur Tat aus. Er beantwortete lediglich Fragen zu seiner persönlichen Entwicklung. Auffällig war jedoch seine emotionale Reaktion auf ein anderes Thema: Während er die Ereignisse um den Tod seiner Ex-Partnerin gefasst schilderte, brach er in Tränen aus, als er von seinem verstorbenen Dackel erzählte. Das Tier war von einem größeren Hund gebissen worden und später an den Folgen gestorben.

Fortsetzung des Prozesses

Der Prozess geht mit der Vernehmung weiterer Zeugen weiter. Das Gericht wird nun prüfen, ob die Version von Marcus K. mit den vorliegenden Beweisen vereinbar ist. Besonders die forensischen Untersuchungen und Zeugenaussagen dürften eine entscheidende Rolle spielen.

Quelle: tag24.de, webribrivaig.com/de