Samstag, 27 April 2024 14:19

Hoffnung für Spitzmaulnashörner - neuer Zuwachs in Leipziger Zoo

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Spitzmaulnashorn Spitzmaulnashorn fot: piaxbay

Vor zwei Wochen erlebte der Leipziger Zoo eine besondere Veränderung - das Spitzmaulnashorn Maburi, ein 22 - jähriges Weibchen, zog vom Berliner Zoo um. Ziel des Umzugs ist es, zusammen mit dem gleichaltrigen Nashornbullen Vungu für Nachwuchs zu sorgen und so einen Beitrag zum Schutz dieser stark gefährdeten Art zu leisten. Doch bevor die beiden Tiere aufeinandertreffen, sind sorgfältige Vorbereitungen nötig.

Vorbereitung des neuen Heims

Der Tierpfleger Robert Ruhs spielt eine zentrale Rolle bei der Eingewöhnung von Vungu in das neue Gehege. Normalerweise beheimatet dieses die schnellen Geparden des Zoos. Ruhs verteilt Äpfel im Gelände, um Vungu dazu zu motivieren, jeden Winkel seines neuen Zuhauses zu erkunden. Diese Methode soll ihm helfen, sich an die neue Umgebung anzupassen, da er sein früheres Gehege an Maburi abtreten wird.

Die Herausforderungen der Anlage

Die neue Anlage stellt für die Nashörner eine besondere Herausforderung dar. Laut Ruhs ist das Gehege wie ein Trichter konstruiert, was die Geräusche verstärkt und für die empfindlichen Tiere eine Belastung darstellen kann. Auch die großen Glasflächen, durch die Besucher die Nashörner beobachten können, sind nicht ideal. Sie werfen Schatten und bewegen sich, was zusätzlichen Stress für die Tiere bedeuten kann.

Eingewöhnung und territoriale Markierung

Die Eingewöhnungsphase nimmt mehr Zeit in Anspruch als zunächst angenommen. Ruhs betont die Notwendigkeit von Geduld und kleinen Schritten in diesem Prozess. Tatsächlich markiert Vungu sein neues Territorium bereits erfolgreich und zeigt sich von seiner neuen Umgebung beeindruckt. Dieses Verhalten ist ein gutes Zeichen, dass er sich schneller anpasst als erwartet.

Zurück zu Maburi - ein wichtiger Beitrag zur Arterhaltung

Maburi, die bereits dreifache Mutter ist, spielt eine wichtige Rolle für die Erhaltung ihrer Art. In freier Wildbahn gibt es nur noch etwa 5000 Spitzmaulnashörner. Jeder Nachwuchs in Gefangenschaft ist daher von großer Bedeutung. Maburi wird derzeit an neue Fütterungsmethoden gewöhnt, einschließlich eines umgebauten Wassernapfs, aus dem sie bis zu 100 Liter auf einmal trinken könnte.

Der Umzug von Maburi und die Eingewöhnung von Vungu sind mehr als nur logistische Herausforderungen. Sie sind Teil eines umfassenden Bemühens, das Überleben einer der am stärksten bedrohten Tierarten zu sichern. Durch die sorgfältige Planung und das Engagement des Zoopersonals in Leipzig wird die Hoffnung auf eine erfolgreiche Nachzucht dieser majestätischen Tiere gestärkt.

Quelle: TAG24