Diskussion und Beschluss
Nach intensiven Beratungen und einer unterbrochenen öffentlichen Sitzung stimmte die Mehrheit des Stadtrates, mit Ausnahme der Grünen und der AfD, für den Erwerb und Abriss des Gebäudes. Die Stadtverwaltung hat einen Notarvertrag mit der Adler Group vereinbart, der den Abriss des elfgeschossigen Gebäudes vorsieht. Die geplante Neugestaltung soll einen Großteil der städtischen Ämter beherbergen, einschließlich des Bau - und Umweltdezernats.
Kosten und Nutzen der Neugestaltung
Die Gesamtkosten für Kauf, Abriss und Neubau werden auf nahezu 300 Millionen Euro geschätzt. CDU - Stadträtin Heymann betonte die Möglichkeit, einen städtebaulichen Missstand zu beseitigen und die Kapazitäten der Stadtverwaltung zu erweitern. Im Gegensatz dazu forderten die Grünen, den Altbau möglicherweise anderweitig zu nutzen, z.B. für Wohnraum. Franziska Riekewald von der Linken schlug vor, die ökologischen Auswirkungen des Abrisses genau zu prüfen und entsprechende Ausgleichsmaßnahmen an anderer Stelle in Leipzig vorzunehmen.
Hintergrund des Technischen Rathauses
Vor etwa sechs Jahren erhielt die CGG Gruppe die Genehmigung, das Gebäude in Wohn - und Gewerbeeinheiten umzuwandeln. Ein Brandanschlag im Oktober 2019 setzte diesen Plänen jedoch ein abruptes Ende. Die Adler Group übernahm den Auftrag, führte die Bauarbeiten jedoch nur spärlich durch, seit 2020 liegen die Baumaßnahmen am Ostplatz auf Eis.
Mit dem geplanten Abriss und Neubau des Technischen Rathauses beginnt für Leipzig ein neues städtebauliches Kapitel. Die Stadtverwaltung sieht in diesem Schritt eine Chance, die Funktionstüchtigkeit und Ästhetik der städtischen Infrastruktur erheblich zu verbessern. Trotz der hohen Kosten und der kontroversen Debatten verspricht das Projekt, sowohl die örtlichen Verwaltungsdienste zu modernisieren als auch die städtebauliche Qualität der Prager Straße zu erhöhen.
Quelle: TAG24